"In einer diskreten Zeit gibt es ein minimales Zeitintervall, Chronon genannt. Jede zeitliche Dauer ist ein ganzzahliges Vielfaches dieser Einheit. Es existiert kein zeitliches "zwischen" bezüglich zweier benachbarter Zeitpunkte. Der Zeitverlauf besteht hier aus winzigen Sprüngen. In der Mikrowelt verläuft alles Geschehen ruckartig. Der Übergang von einem physikalischen Zustand zum nächsten wäre analog den Sprüngen, die der Zeiger einer elektrischen Uhr, z.B. an einem Bahnhof, von einer Minute zur nächsten vollzieht. Nur daß wir uns diese Sprünge so zu denken haben, daß zwischen den einzelnen Punkten keineZeit vergeht: sowohl die räumlichen wie die zeitlichen Übergänge erfolgten unmittelbar." (Stegmüller, Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie, Band II, Von der Qualität zur Quantität, Abgeleitete Metrisierung, Studienausgabe S. 95) Was hier als "Punkt" bezeichnet ist, sind diese kleinsten ausgedehnte Einheiten. Beiläufig: Der minimale räumliche Längenwert, falls man ihn in´s Spiel bringen wollte, hieße Hodon, von griechisch Hodos, d.i. Weg. Hodon wäre die kleinste existierende Wegstrecke. Vermutlich ist es lediglich eine Zweckmäßigkeitsfrage, ob wir unsere Theorien anstatt mit kontinuierlichen Raum und Zeitgrößen mit solchen diskreten Größen aufbauen sollten (zum Wohlgefallen quantenphysikalischer Puristen).

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